Hier gehts zum Porträt – Jörg Uwe M. aus Rixdorf (Januar 2025)
Neukölln – Zwischen Geschichte, kultureller Vielfalt und urbanem Wandel

Neukölln ist weit mehr als nur ein Stadtteil Berlins. Seine bewegte Geschichte, seine kulturelle Vielfalt und die Dynamik des urbanen Wandels machen ihn zu einem Ort, an dem Vergangenheit und Zukunft in einem spannenden Dialog stehen.

Historische Entwicklung und städtebauliche Wende

Ursprünglich als ländliche Region geprägt, erlebte Neukölln im 19. Jahrhundert durch die Industrialisierung einen gewaltigen Wandel. Mit der Eingemeindung in das Groß-Berlin im Jahr 1920 entwickelte sich der Stadtteil zu einem wichtigen Zentrum für Arbeiter, Arbeiterinnen, Migranten und Migrantinnen.

Auch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und der anschließende Wiederaufbau prägten die Identität des Bezirks nachhaltig.

Heutzutage mischt sich historisches Erbe, wie die alten Arbeiterwohnblocks und historischen Bauten, mit modernen Architekturprojekten, die den urbanen Wandel symbolisieren. Der Baustil und die Erhaltung historischer Bausubstanz stehen dabei in einem spannenden Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation.

Aktuelle Zahlen und Fakten – Ein Blick auf Neuköllns Demographie

Um den Zustand und die Dynamik des Bezirks besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die aktuellsten Zahlen (Stand: 1. Februar 2025):
Bevölkerung
- Gesamtzahl:
Rund 345.000 Menschen leben heute in Neukölln.
Diese Zahl spiegelt das stetige Wachstum des Bezirks wider, das sowohl auf innerstädtische Zuwanderung als auch auf die natürliche Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen ist.
Altersstruktur
- Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren):
Etwa 24% der Bevölkerung, das entspricht ungefähr 82.800 Personen. - Erwerbsfähige (18 bis ca. 65 Jahre):
Rund 64% – also ca. 220.800 Menschen. - Senior*innen (über 65 Jahre):
Etwa 12% – das sind ungefähr 41.400 Personen.

Diese Altersverteilung zeigt, dass Neukölln trotz des urbanen Wandels einen hohen Anteil junger Menschen hat – was die lebendige, dynamische Atmosphäre des Viertels unterstreicht.

Migrationshintergrund und Herkunft
Neukölln ist bekannt für seine kulturelle Vielfalt, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt:
- Anteil mit Migrationshintergrund:
Etwa 55% der Einwohner*innen, also rund 189.750 Personen, haben einen Migrationshintergrund. - Wichtige Herkunftsgruppen:
- Türkische Herkunft: Rund 18% der Bevölkerung (ca. 62.100 Personen)
- Arabischsprachige Länder: Etwa 14% (ca. 48.300 Personen)
- Osteuropäische Herkunft: Circa 10% (ca. 34.500 Personen)
- Weitere Herkunftsländer: Der Rest verteilt sich auf viele weitere Nationen und Kulturen, was die multikulturelle Identität Neuköllns zusätzlich bekräftigt.
Neukölln präsentiert sich als ein facettenreicher Stadtteil, der tief in seiner Geschichte verwurzelt ist und zugleich mit einer beeindruckenden kulturellen Vielfalt und einem stetigen urbanen Wandel lebt.

In Neukölln spüren die Menschen vor Ort den Spagat zwischen Tradition und Moderne – und wie dieser Spannungsbogen den Charakter des Viertels prägt.

Mit den aktuellsten Zahlen wird deutlich, dass Neukölln ein lebendiges Mosaik aus Altersgruppen und Kulturen darstellt, das auch in den kommenden Jahren weiterhin ein Magnet für kreative Köpfe und all jene sein wird, die das bunte Stadtleben mit all seinen Vor- und Nachteilen lieben.

Quellen: statistik-berlin-brandenburg.de / berlin.de / wikipedia