
Die Fahrt über die Stelvio-Pass-Straße von Italien zurück nach Deutschland war für mich ein Zufallsprodukt, kreiert von Google Maps. Doch bald merkte ich, dass die Strecke etwas Besonderes ist, nämlich ein fantastisches, unvergessliches Erlebnis.
Bei meiner Recherche für die Bildgestaltung stieß ich auf folgende Besonderheiten:
- Einer der höchsten Alpenpässe: 2.757 m über dem Meer
- 48 Kehren auf der Ostrampe, seit 1825 fast unverändert
- Geschichte von Bronzezeit über Römer bis 1. Weltkrieg
- Nationalpark mit Bartgeiern, Steinadlern, Murmeltieren und Almlandschaften
- Dreiländerblick: Italien, Schweiz und (fast) Österreich
- Kultort für Radrennfahrer („Giro d’Italia“), Motorradfahrer und andere Enthusiasten
„Reisen bildet“ – so auch mich. (AR 09/2025)

Über die Stelvio-Pass-Straße und das Stilfser Joch
Schon in Bronzezeit und Römerzeit diente der Pass als Übergang für Händler, Reisende und Soldaten. Erst viel später, zwischen 1820 und 1825, ließ Kaiser Franz I. hier in über 2.750 m Höhe eine Straße buchstäblich in den Fels schlagen, ein technisches Meisterwerk mit 48 Kehren auf der Ostrampe und einer durchschnittlichen Steigung von 9%. So konnten auch beladene Pferdefuhrwerke den Pass überwinden.
Im Ersten Weltkrieg wurde das Joch zum Frontgebiet, Bunker und Stellungen zeugen noch heute davon. Die Trasse ist gleich geblieben, mit einer Ausnahme: dem Belag. Einst bestand er aus gestampftem Kies, Schotter und losem Stein. Nur an steilen oder anfälligen Stellen (Kehren, Brückenansätze, kleine Tunnel) kam grobes Pflaster zum Einsatz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Straße Stück für Stück asphaltiert und verbreitert, damit Autos und Busse sicher passieren können. Seit 1935 existiert der Nationalpark Stilfser Joch. Mit rund 130.000 Hektar zählt er zu den größten Schutzgebieten der Alpen – eine Mammutaufgabe, Natur zu bewahren und zugleich die unterschiedlichen Nutzungsinteressen zu vereinen. (AR 09/2025)


Quellennachweis:
merano-suedtirol.de / italien.de / parconazionale-stelvio.it / vinschgau.net