Der Rio Almada ist ein Fluss in der südlichen Region des Bundesstaates Bahia, Brasilien. Er entspringt im Serra do Amargoso Gebirge und fließt dann auf einer Länge von 138 Kilometern in südöstlicher Richtung durch die Region, bevor er am Itaípe-Bar in Ilheus in den Atlantischen Ozean mündet.
Der untere Abschnitt des Flusses verläuft durch ein ca. 157.745 Hektar großes Schutzgebiet, der „Lagoa Encantada e Rio Almada“ (APA), das 1993 eingerichtet wurde. In der APA passiert er die Gemeinden Castelo Novo, Sambaituba und Aritaguá. (Ein APA-Schutzgebiet „Área de Proteção Ambiental“ in Brasilien ist eine spezielle Art von Schutzgebiet das dazu dient, natürliche Ressourcen zu erhalten und, während gleichzeitig nachhaltige menschliche Aktivitäten innerhalb des Gebiets ermöglicht werden).
Der Rio Almada dient als Hauptwasserquelle für die lokale Bevölkerung entlang seines Verlaufs (Trinken, Kochen, Waschen, Bewässern von Feldern), als Nahrungsquelle (Fischerei) und für den Transport. Er bildet die Grundlage für eine Vielzahl von Lebensformen, darunter Fische, Vögel, Amphibien und verschiedene Pflanzen.
Trotz seiner ökologischen und sozialen Bedeutung ist der Rio Almada verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt. Die Abholzung entlang seiner Ufer und in den umliegenden Gebieten führt zu Erosion und Verschmutzung des Flusses. Landwirtschaftliche Aktivitäten verursachen Wasserverschmutzung, wenn Pestizide und Düngemittel in den Fluss gelangen. Darüber hinaus können unregulierte Siedlungen entlang des Flussufers zu Abfall- und Abwasserproblemen führen.
Wie überall in tropischen Regionen, ist auch der Fortbestand des Rio Almada und der ihn umgebenden Mata Atlântica (Atlantischer Regenwald) rund um Ilheus in großer Gefahr. Die Tatsache, dass Brasilien weltweit drittgrößter Produzent von Eisen, Bauxit (Aluminium), Gold, Kupfer, Nickel, Coltan etc. ist, weckt international Begehrlichkeiten.
Ca. 500 km westlich von Ilheus entfernt ist Caetité (Bahia) gelegen, wo Eisenerz abgebaut wird.
Für die Steigerung der Umschlagmenge auf 100-120 Millionen Tonnen in 25 Jahren, wird derzeit eine Infrastruktur geschaffen, die den Transport des Eisenerzes zu einem großen Teil quer durch die Mata Atlântica, an der Lagoa Encantada vorbei, über den Rio Almada nach Aritagua (Ilheus) vorsieht. Mit Bau des größten Hafens in Nordost-Brasilien, dem „Porto Sul“, soll der Abtransport des Erzes erfolgen.
Realisiert wird das ca. 5,6 Milliarden Brasilianische Reais teure Vorhaben durch die Regierung des Bundesstaates Bahia und die Bahia Mineração S/A (BAMIN), einer brasilianischen Tochtergesellschaft des in Luxemburg ansässigen kasachischen Unternehmens Eurasian Natural Resources Corporation (ENRC), das hauptsächlich am Bau des Hafens für den Export von Eisenerz aus seinen Minen im Bundesstaat Caetité, Bahia, interessiert ist.
Unklar ist, wie sich das auf Flora, Fauna und die örtliche Bevölkerung auswirken wird, von denen die meisten vom wachsenden Ökotourismus, der nachhaltigen Landwirtschaft „cabruca“ und der Fischerei abhängig sind.
(Quelle: www.dialogochino.net)
