Bei einem Rundgang um den Nonnensee auf der Insel Rügen sind mir zwei Jung-Kormorane aufgefallen, die einen sichtbaren Unterschied im Entwicklungszustand aufweisen:
Der eine Jungvogel hat noch ein eher „flauschiges“ Federkleid und auch sein Schnabel ähnelt mehr dem eines „Frischlings“. Dagegen der zweite Jungvogel sieht mit erster Befiederung schon sehr „erwachsen“ aus.
Tatsächlich schlüpfen die zunächst nackten Küken meist asynchron, so dass Größe und Aussehen der im Nest befindlichen Kormorane stark schwanken kann. Dieser Unterschied beim Schlüpfen wird als „asynchrone Brut“ bezeichnet und kommt auch bei anderen Vogelarten vor.
Der Grund für „asynchronische Brut“ kann die Überlebensstrategie einer Spezie sein.
In Zeiten, in denen die Nahrungsressourcen knapp sind, erhöht es die Überlebenschance für die Erstgeschlüpften, ist die Nahrungsversorgung gut, überleben auch die Spätgeschlüpften. (Nonnensee / Rügen) (AR 05/2024)