1861 wurde der Kornspeicher mit Wohnturm nach Plänen des Architekten Carl von Diebitsch (geb. 1819 – gest.1869) errichtet. Die Verbindung zur Familie Gentz kam 1847 während einer seiner Auslandsaufenthalte in Spanien oder Marokko zustande, bei denen er Wilhelm Gentz den Maler (Sohn von Johann Christian Gentz und jüngerer Bruder von Alexander Gentz) kennenlernte. Carl von Diebitsch war und ist bekannt für seine Bauwerke, die in Form und Dekor orientalische Bauformen imitieren oder zitieren (orientalisierende Architektur). Die prosperierende Entwicklung der Gutsanlage Gentzrode und die damit einhergehende, tiefer werdende Verbundenheit der Familie Gentz zu ihrer „Lieblingsschöpfung“ führte zum Entschluß von Alexander Gentz, aus dem bis dahin reinen Wirtschaftsbetrieb einen Familiensitz entstehen zu lassen. Das Herrenhaus entstand in den Jahren 1875 – 1876 nach Entwürfen des Büros Martin Gropius und Heino Schmieden, das ebenso wie der Kornspeicher mit Wohnturm seiner Vorliebe für orientalische Architektur entsprach.
Vermutlich ebenfalls in den Jahren 1875 – 1876 wurde die durch eine künstliche Felsengrotte verschönerte Parkanlage nach Entwürfen des Garten- und Landschaftsarchitekten Gustav Meyer (geb. 1816 – gest. 1877), die Johannes Theodor Volcmar Richard Lucae (geb. 1829 – gest. 1877), deutscher Architekt und ab 1873 Direktor der Berliner Bauakademie) bei seinem Besuch in Gentzrode als „ein Meisterwerk gärtnerischer Kunst“ erkannte, erbaut.
(Quellen: Wikipedia, DeWiki, kunsthistoriker.org, denkmalschutz.de, digitalcosmonaut.com) (AR 08/2022)