Das einleitende Schlußwort
Die Erlebnisse meines Opas Willi Georg Skibb habe ich in der Zeit Juli bis Oktober 1996 aufgezeichnet. Damals habe ich ihn oft besucht, als er aufgrund einer Beinamputation und Altersschwäche, ans Bett gefesselt das Ende seines Lebens ansteuerte und über das was war, sinnierte. Am 13. April 1998 ist er in Berlin-Neukölln im Alter von 82 Jahren gestorben.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Erna hatte er drei Töchter:
Romana, geboren am 18.10.1940, gestorben am 10.4.2008 an Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Romy war verheiratet und hat zwei Söhne bekommen – Mario (geboren am 18.02.1966) und Guido (geboren am 22.1.1968).
Romana „Romy“ ca. 1958
Sonja Hermine Erna, geboren am 4.1.1946, hat einen Spanier geheiratet und eine Tochter, Sarah (geboren am 21.7.1973) und einen Sohn, Jordi (geboren am 8.8.1978), bekommen. Sonja lebt heute auf Mallorca, ihr Mann ist gestorben.
Erika, geboren am 9.11.1949, verheiratet, zwei Söhne, Antonio „Toni“ (geboren am 5.5.1968) und Sascha (geboren am 24.8.1971). Erika lebt heute mit ihrem Ehemann Gerd in Bad Kissingen.
Für mich war zum Zeitpunkt der Aufzeichnung in 1996 klar, daß ich die Erzählungen meines Opas Willi veröffentlichen werde, wenn ich damals auch noch nicht wußte, wann und in welchem Rahmen das geschehen soll. Jetzt, 27 Jahre später, habe ich „das Projekt“ abgeschlossen.
Die Corona-Pandemie in Deutschland 2020 – 2021 hat auch mein Leben verändert. Wenn ich dieser Zeit etwas Positives abgewinnen soll, dann, daß ich viel Zeit zum Nachdenken, Fotografieren und Schreiben hatte.
Es gibt eine Stelle in den Aufzeichnungen, der ich 1996 nicht genügend Beachtung schenkte. In Willi erzählt – Kapitel 3 „Zwei Überfälle auf Polen und ein Nichtangriffspakt“ – schildert Willi wie selbstverständlich, daß er im September 1939 als Panzerfahrer in Polen einmarschierte. Heute wissen wir, dass dies den 2. Weltkrieg ausgelöst hat.
Mit dem Wissen um den Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine am 24. Februar 2022 ist mir dafür jetzt um so deutlicher geworden, daß damals wie heute derartige kriegerische Handlungen mit nichts auf der Welt zu rechtfertigen sind.
Leider wiederholen sich Geschehnisse heute wie z.B. damals im 1. Weltkrieg 1916 bei der Schlacht um Verdun: „Schon in den ersten Monaten verloren hunderttausende Soldaten beider beteiligten Kriegsparteien, Franzosen wie Deutsche, auf dem Schlachtfeld ihr Leben. Bis Dezember 1916 und darüber hinaus gab es nur Verlierer.“ – Der Mensch lernt nicht dazu, immer wieder gibt es nur Verlierer.
antonio am 24.4.2023
Leider viel zu kurz.
Ich haette gerne mehr gehört von meinem Vater. Ich ging ja ca. Ende der 70 ger Jahre nach Spanien. Und hatte danach kaum noch Gelegenheit spannende Gespräche mit ihm zu führen. Sonja