„Gott schuf die Lausitz und der Teufel die Kohle darunter“ – eine Erkenntnis, welche nicht zutreffender in einem Sprichwort von in der Lausitz beheimateten Sorben hätte zusammengefasst werden können.
15. Januar bis 13. März 2022 – in der Graefestr. 77, 10967 Berlin-Kreuzberg
Bereits 1789 wurde bei Bockwitz – heute Lauchhammer-Mitte – das erste Kohleflöz angebohrt und ab 1898 der erste Abraum-Kettenbagger auf der Grube „Milly“ in Bockwitz eingesetzt (Quelle: Wikipedia)
Doch was geschieht mit den riesigen Löchern und Tälern, wenn die Braunkohlevorkommen abgebaut – ausgekohlt – sind? Früher hat man den Abraum der vorne gefördert wurde, hinten wieder in die Grube reingekippt. Seit 1994 werden die durch den Tagebau entstanden Wunden und Narben in der Lausitzer Landschaft aufwändig saniert und rekultiviert – man spricht dabei auch von Terraforming – um eine sichere Nachnutzung durch die Bevölkerung zu ermöglichen.
Daß das teilweise auch 30 Jahre und mehr nach Stilllegung von Tagebauen nicht gelingt, dokumentieren die in der Ausstellung „Sperrgebiete“ gezeigten Bilder und Filmchen eindrucksvoll.
Natürlich dürfen auch die in Sperrgebieten lebenden Wildtiere nicht zu kurz kommen – für sie sind diese Regionen wertvoller Rückzugsraum, in dem sie sich wunderbar entfalten können.
Tagebaufolgelandschaften können unglaublich schön und erschreckend zugleich sein – schön, weil die Natur mit der Zeit auch ohne den Menschen die ihr zugesetzten Wunden heilt und erschreckend, weil sie so lange dazu braucht, daß der Mensch von Ewigkeitslasten (auch Ewigkeitskosten) spricht.