Mata Atlântica (english version)
Der Atlantische Küstenregenwald, auch bekannt als Mata Atlântica, zählt mit einer Gesamtfläche von 8.000.000 Hektar (Stand 2023) zu den zehn größten Regenwaldregionen der Welt. Obwohl er im Vergleich den letzten Platz einnimmt (der Amazonas-Regenwald belegt mit 526.000.000 Hektar den ersten Platz – Stand 2023), ist er aufgrund seiner Artenvielfalt und gleichzeitig starken Bedrohung einer der bedeutendsten tropischen Regenwälder.
Einst erstreckte sich der Atlantische Küstenregenwald flächendeckend über eine Fläche von etwa 130.000.000 Hektar entlang der gesamten Ostküste Brasiliens. Allerdings wurde er aufgrund seiner guten Zugänglichkeit von der Atlantikküste aus zum Opfer von Zerstörung und Ausbeutung, die mit der Entdeckung Brasiliens durch die Europäer um 1500 begann. Sowohl der Regenwald, als auch seine indigene Bevölkerung wurden stark beeinträchtigt. Das Brasilholz, welches in dieser Region gefunden wurde, diente als Namensgeber für das neu erschlossene Land (Terra Brasilis).
Die größte indigene Gruppe, die einst in den Regenwäldern an der Ostküste (dem heutigen Bundesstaat Espirito Santo) lebte, waren die Tupiniquim (Tupi) mit einer Bevölkerung von bis zu 1.000.000 Menschen. Nach der Ankunft der europäischen Besatzer im Jahr 1500 wurden sie bekämpft und waren stark von eingeschleppten Krankheiten wie den Pocken betroffen. Als Folge davon sank ihre Bevölkerungszahl erheblich. (Population Tupi im Jahr 2014: 2.901).