Was jeder Einzelne von uns gegen die fortschreitende Zerstörung des Tropischen Regenwaldes tun kann

What each individual can do against the ongoing destruction of the tropical rainforest (english version)

Sich zurückzulehnen und zu sagen: „… ich alleine kann doch nichts tun …“, ist schlicht und einfach falsch!

Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder Einzelne von uns einen Beitrag zur Bekämpfung der fortschreitenden Zerstörung des Regenwaldes leisten kann. Hier sind einige Handlungsmöglichkeiten:

Bewusst (weniger) Fleisch essen – ist ein effektiver Weg, um die fortschreitende Zerstörung des Regenwaldes einzudämmen. Im Jahr 2022 hat Brasilien 2.950.000 Tonnen Rindfleisch exportiert und ist und ist somit ein bedeutender Akteur auf dem Weltmarkt.

Der weltweite Anstieg des Fleischkonsums führt zu einer weiteren Zerstörung des tropischen Regenwaldes, wie beispielsweise in Mato Grosso, einem Bundesstaat im Landesinneren von Brasilien. Dieses Muster wiederholt sich immer wieder:

Der weltweite Anstieg des Fleischkonsums führt zu einer immer weiteren Zerstörung von tropischem Regenwald, wie beispielsweise in Mato Grosso, einem Bundesstaat im Landesinnern von Brasilien, und das nach einem fortlaufenden Muster.

Das fortlaufende Muster der Regenwaldzerstörung umfasst verschiedene Schritte, die zur Öffnung des Regenwaldes führen:

  1. Straßenbau: Der Bau von Straßen in entlegenen Regenwaldgebieten ermöglicht den Zugang zu den Ressourcen des Waldes und erleichtert den Transport von Holz, Produkten und Menschen in die Region.
  2. Holzeinschlag: Holzfäller nutzen die neu geschaffenen Straßen, um wertvolles Tropenholz aus dem Regenwald zu schlagen. Dies geschieht sowohl legal als auch illegal und hat einen erheblichen Einfluss auf die Waldabholzung.
  3. Kleinbauern: Nachdem das Tropenholz entfernt wurde, übernehmen oft Kleinbauern die gerodeten Flächen, um sie für die landwirtschaftliche Nutzung zu erschließen. Sie roden den verbleibenden Wald und machen Platz für die kleinbäuerliche Landwirtschaft.
  4. Bodenauslaugung: Die Böden in den gerodeten Gebieten sind grundsätzlich nährstoffarm. Durch intensive landwirtschaftliche Praktiken, Regenfälle und Erosion werden die Böden schnell ausgelaugt. Die Ernteerträge sinken nach einigen Jahren deutlich.
  5. Weitergabe an Großgrundbesitzer und Konzerne: Nachdem die Erträge abnehmen, ziehen die Kleinbauern weiter und geben die gerodeten Flächen oft an Großgrundbesitzer oder global agierende Konzerne ab. Diese spezialisieren sich häufig auf die Produktion von Soja (als Futtermittel) und Viehzucht. (Quelle: faszination-regenwald.de)

Öfter auf Fleisch zu verzichten hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit und ist weniger klimaschädlich. Der Großteil der Tiere wird heutzutage in großflächigen Anlagen gehalten und mit Kraftfutter aus Soja, Raps, Mais, Weizen und anderen Getreidesorten gefüttert. Diese Anbauflächen gehen zu Lasten der direkten Lebensmittelproduktion verloren. Die Europäische Union importiert mehr als 70% der Eiweißpflanzen für Tierfutter, insbesondere Sojabohnen und Sojaschrot aus Ländern wie Brasilien, Argentinien, Paraguay und den USA. Die dafür benötigten Flächen entsprechen über 20 Prozent der gesamten Ackerfläche der EU. (Quelle: weltagrarbericht.de)

Wenn möglich, ist es sinnvoll, regionale und saisonal verfügbare Produkte zu bevorzugen. Dies gilt insbesondere für den Fleischkonsum, wenn wir die Lieferketten betrachten. Es besteht ein großer Unterschied, ob Fleisch aus Brasilien importiert und in verschiedene Regionen in Deutschland verteilt wird oder ob Fleisch aus Brandenburg direkt nach Berlin gelangt.

Indem wir auf regionale und saisonale Produkte setzen, können wir unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren, die lokale Wirtschaft unterstützen und die Frische und Qualität der Lebensmittel genießen. Es ist eine bewusste Entscheidung, die zu einer nachhaltigeren Ernährung beiträgt.

Hier geht es zu regionalfenster.de, einer Initiative bestehend aus Personen der Bereiche Wissenschaft, Verbraucherschutz und Vertretern der zuständigen Ministerien.

Aber Vorsicht, auch bei regionalen Produkten steckt der Teufel im Detail. Es macht einen großen Unterschied, ob beispielsweise in Deutschland produziertes Rindfleisch in der Weide- oder Freilandhaltung oder in der Stallhaltung erzeugt wird. In der Weide- oder Freilandhaltung fressen die Nutztiere hauptsächlich Gras und benötigen weniger bis gar keine Soja-Futtermittel. Sie werden artgerecht gehalten, was dem Tierwohl dient.

Um herauszufinden, wie genau das regional erzeugte Fleisch produziert wurde, ist es ratsam, einen Blick auf die Verpackung und die damit verbundenen Informationen zu werfen. Häufig sind auf den Verpackungen von Fleischprodukten Labels oder Zertifizierungen angebracht, die Auskunft über die Haltungsbedingungen der Tiere geben. Zu den bekannten Labels in Deutschland gehören beispielsweise das „Bioland“-Siegel, das „Demeter“-Siegel oder das „Neuland“-Siegel, die auf artgerechte Tierhaltung und nachhaltige Landwirtschaft hinweisen.

Der Einkauf von saisonal- und regional verfügbarem Obst und Gemüse birgt vielfältige Vorteile für Mensch und Umwelt. Zum einen kann man sich über mehr Frische und Geschmack freuen, da die Produkte nicht lange Transportwege hinter sich haben und meist direkt vom Erzeuger kommen. Zudem ist es wahrscheinlicher, dass weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in regionalen Produkten enthalten sind, da die Anbaumethoden häufig strenger kontrolliert werden. Man sollte sich auch darüber bewußt sein, daß die Produktion von Freilandgemüse sogar bis zu 30-mal weniger klimaschädliche Gase als Produkte aus beheizten Gewächshäusern verursacht, da letztere einen hohen Energiebedarf haben. (Quelle: verbraucherzentrale.de)

Hier geht es zum Saisonkalender „heimisches Obst und Gemüse„.

Auf den Kauf von Tropenholz verzichten – ist ein wichtiger Schritt, um die Zerstörung der Tropischen Regenwälder einzudämmen. Die illegale Rodung von Regenwäldern ist eine der Hauptursachen für den Verlust dieser wertvollen Ökosysteme. Im Jahr 2021 importierten allein die Länder der EU 830.810 Tonnen Tropenholz.

Indem wir auf den Kauf von Tropenholzprodukten verzichten, können wir dazu beitragen, den illegalen Holzeinschlag zu reduzieren und die Nachfrage nach Tropenholz zu verringern. Stattdessen sollten wir nachhaltig produziertes Holz aus zertifizierten Quellen bevorzugen, wie beispielsweise Holz mit dem FSC (Forest Stewardship Council)-Siegel, das aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.

Daher sollten wir beim Kauf von Holzprodukten stets auf deren Herkunft achten und uns für umweltfreundliche Alternativen entscheiden. Durch bewussten Konsum können wir unseren Teil dazu beitragen, die Nachfrage nach Tropenholz zu verringern und somit den Schutz der Regenwälder zu unterstützen.

Aluminium einsparen – ist eine effektive Maßnahme, um sowohl den Ressourcenverbrauch als auch die Umweltauswirkungen der Aluminiumgewinnung zu reduzieren. Aluminium wird aus dem Rohstoff Bauxit gewonnen, wobei die wichtigsten Förderstellen des wirtschaftlich bedeutenden Lateritbauxits auf Jamaika, in Brasilien, Guinea, Australien, Indien, Venezuela, Sierra Leone und einige südliche Gebieten der Vereinigten Staaten liegen.

Aluminium wird in Deutschland überwiegend für den Fahrzeugbau (47% in 2019) verwendet und ist darüberhinaus allgegenwärtig – in Verpackungen aller Art (Getränkedosen, Flaschen, Tuben, Spraydosen, Kaffeekapseln, Menü- und Grillschalen, Alu-Haushaltsfolien, Flaschen-Drehverschlüssen, Yoghurtdeckeln, etc.).

Handys so lange wie möglich nutzen – in Mobiltelefonen (ebenso wie in Tablets, Laptops etc.) werden zahlreiche kostbare Rohstoffe verbaut. In 1 Tonne Mobiltelefone stecken 150 – 400 Gramm Gold (Kontakte und Leitstellen). Die Metalle Tantal (wird aus dem Erz Coltan gewonnen) und Kupfer werden für die Herstellung von Akkus verwendet und auch Kobalt, Zinn und Aluminium sind Bestandteile unserer Mobiltelefone. Der Abbau dieser Rohstoffe erfolgt häufig in tropischen Regionen und kann negative Auswirkungen auf die natürliche Umwelt haben, einschließlich der Zerstörung von Ökosystemen und der Verschmutzung von Gewässern. Darüber hinaus sind die Arbeitsbedingungen in einigen Minen oft problematisch, und es besteht ein Risiko von Menschenrechtsverletzungen.

Es ist wichtig anzumerken, dass die langfristige Nutzbarkeit eines Handys nicht nur von der Hardware, sondern auch von der Software-Unterstützung des Herstellers abhängt. Ein Hersteller, der regelmäßige Software-Updates bereitstellt, trägt dazu bei, die Sicherheit des Geräts zu gewährleisten, potenzielle Sicherheitslücken zu schließen und die Funktionalität im Laufe der Zeit zu verbessern.

Achtsam sein beim Kauf von Grillkohle – Wie viel Holz aus Raubbau steckt in unserer Grill­kohle? Die Stiftung Warentest hat 17 Grill­holz­kohlen analysieren lassen, darunter Säcke von Aldi, Kauf­land, Netto und Markenware von ProFagus und Weber (Kilo­preise: 0,90 bis 3,50 Euro). In fünf Säcken wurde Tropen­holz gefunden.

In Bau- und Supermärkten sind zunehmend Alternativen zur herkömmlichen Grillkohle aus Holz erhältlich. Dabei werden vermehrt Abfallprodukte wie Olivenkerne, Walnussschalen oder Kokosschalen verwendet, die in großen Mengen anfallen und für die Herstellung von Grillbriketts genutzt werden können. Diese Alternativen bieten mehrere Vorteile: Zum einen werden dadurch Abfallprodukte wiederverwertet, die ansonsten möglicherweise entsorgt werden müssten. Dadurch wird die Ressourcennutzung optimiert und die Umweltbelastung reduziert. Zum anderen können diese Grillbriketts eine nachhaltigere Wahl darstellen, da sie nicht aus Tropenholz gewonnen werden und somit nicht zur Abholzung von Regenwäldern beitragen.

Verantwortungsvoll hergestellte Grillkohle zu verwenden hilft, die negativen Auswirkungen der Holzkohleproduktion auf die Tropenwälder zu reduzieren. Es gibt Zertifizierungsprogramme wie das Forest Stewardship Council (FSC), die Holzprodukte mit nachhaltigen und umweltfreundlichen Praktiken kennzeichnen.

In jedem Haushalt in Deutschland sind verschiedene Produkte aus dem tropischen Regenwald zu finden:

Holzmöbel: Viele Möbelstücke, wie Tische, Stühle, Schränke und Betten werden aus Tropenholz hergestellt. Beispiele für tropische Holzarten sind Teak, Mahagoni, Bangkirai und Ebenholz.

Bodenbeläge: Einige Bodenbeläge wie Parkett, Laminat und Furnier können aus Tropenholz hergestellt sein.

Haushaltsgeräte: Elektronische Geräte wie Fernseher, Computer und Unterhaltungselektronik enthalten möglicherweise tropische Holzkomponenten in ihren Gehäusen oder Verpackungen.

Papierprodukte: Papier und Karton können aus Holzfasern hergestellt werden, die aus Tropenholz gewonnen wurden. Zeitschriften, Bücher, Schreibwaren und Verpackungen können daher tropisches Holz enthalten.

Kosmetik- und Körperpflegeprodukte: Einige Kosmetikprodukte enthalten Inhaltsstoffe wie Palmöl, das aus Palmen gewonnen wird, die in tropischen Regionen angebaut werden.

Lebensmittel: Gewürze wie Zimt, Nelken und Vanille werden oft in tropischen Gebieten angebaut. Beim Kauf dieser Gewürze ist es empfehlenswert, nach Produkten zu suchen, die aus nachhaltigen Quellen stammen und möglicherweise mit Zertifizierungen wie dem Fairtrade-Siegel versehen sind. Diese Zertifizierungen stellen sicher, dass die Gewürze unter fairen Bedingungen angebaut und gehandelt werden.

Tropische Früchte wie Bananen, Ananas und Mangos werden in großen Mengen aus tropischen Regionen importiert. Um den Regenwald zu schützen, sollten wir versuchen, Produkte zu wählen, die aus nachhaltigem Anbau stammen. Eine Möglichkeit besteht darin, nach Bio-Produkten zu suchen, die keine umweltschädlichen Pestizide und Herbizide enthalten. Es ist auch wichtig, die Herkunft der Früchte zu überprüfen und nach Möglichkeiten zu suchen, lokal angebaute oder saisonale Alternativen zu wählen.

Kaffee und Schokolade sind ebenfalls Produkte, bei denen der Anbau großen Einfluss auf den Regenwald haben kann. Umweltfreundliche Zertifizierungen wie UTZ oder Rainforest Alliance können uns dabei helfen, Produkte zu identifizieren, die unter umweltverträglichen und sozial gerechten Bedingungen hergestellt wurden. Der Kauf von fair gehandeltem Kaffee und Schokolade unterstützt außerdem bessere Arbeitsbedingungen für die Menschen, die in den Anbauregionen tätig sind.

Nüsse wie Cashews und Macadamianüsse werden oft in tropischen Gebieten angebaut. Ähnlich wie bei anderen Produkten ist es ratsam, nach nachhaltigen und fair gehandelten Optionen zu suchen. Zertifizierungen wie Fairtrade oder Bio können uns dabei helfen, qualitativ hochwertige Nüsse zu wählen, die unter umweltfreundlichen und sozial gerechten Bedingungen produziert wurden.

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