Als Tagebau- oder auch Bergbaufolgelandschaft wird im Allgemeinen die in großräumigen Gebieten des Bergbaus während des Abbaus oder nach dessen Ende entstehende oder entwickelte Kulturlandschaft bezeichnet (Quelle: Wikipedia).
Die vorbergbauliche Landschaft ist durch den Abbau der Braunkohle vollständig ausgelöscht, nach und während der Auskohlung entstehen völlig neue Landschaften. Die besonderen Standortbedingungen in den nachbergbaulichen Landschaften bieten auch Flora und Fauna einen Lebensraum, die in den benachbarten Normallandschaften selten oder gar nicht mehr anzutreffen sind. Größtenteils sind die, in sich entwickelnden Böden, durch Abbau von Braunkohle an die Oberfläche gebrachten Sedimente nährstoffarm, eng beieinanderliegend stark feucht oder trocken. Die ausgekohlten Tagebaue und Kippen können sich weitgehend unbeeinflusst vom Menschen zur Bergbaufolgelandschaft entwickeln, oder (mehrheitlich) durch gezielte Rekultivierungsmaßnahmen für die jeweils gewünschte Nachnutzung vorbereitet werden. Tagebaue in Deutschland unterliegen dem Bundesberggesetz, das eine Beseitigung der Gefahren für die Allgemeinheit und öffentliche Schutzgüter (Bsp. Wasser) fordert. Dafür wird grundsätzlich der bergrechtlich verpflichtete Unternehmer verantwortlich gemacht. Gerade in der Lausitz erfordern geotechnisch instabil gelagerte Sande dauerhaft umfangreiche Sicherungsmaßnahmen. Bei einer gezielten Rekultivierung werden mehrere Betrachtungsweisen berücksichtigt – die des Grund- und Oberflächenwassers, das an der Oberfläche anstehende Substrat, die herzustellende Vegetationsdecke, die Erschließung der Flächen durch Wege und Ausstattungen für Brandbekämpfung (Quelle: Stadt und Grün) (AR 07/2022)
Der Braunkohletagebau hat große Auswirkungen auf den Wasserhaushalt einer ganzen Region.
Im offenen Tagebau werden sowohl die über dem Braunkohlenflöz liegenden, wie auch die unter dem Flöz befindlichen Deckschichten entwässert, um den Wasserdruck zu entspannen. Das gewährleistet den sicheren Abbau des Kohleflözes. Bereits mehrere Jahre vor Beginn des Bergbaus wird begonnen, das Grundwasser abzusenken (man spricht dabei vom „Sümpfen“). Natürlich beeinträchtigt die Trockenlegung der Abbaubereiche der Tagebaue mit Hilfe hunderter Brunnen den Wasserhaushalt der betroffenen Regionen. Zum Einen wird während der Kohleförderung Einfluß auf den oberirdischen Abfluß (Bäche und kleinere Flüsse) genommen, da das Oberflächenwasser zusammen mit dem Grundwasser abgepumpt wird. Zum Anderen erweist es sich als äußerst schwierig, das entstandene Wasserdefizit in den betroffenen Regionen wieder auszugleichen (eine natürliche Neubildung des Grundwassers kann mehrere Jahrzehnte dauern). Ein prominentes Beispiel ist der Cottbusser Ostsee (Ex-Tagebau Cottbus-Nord). Dessen Flutung wurde im April 2019 gestartet, mußte aber aufgrund trockener Sommer gestoppt werden. Aktuell darf geflutet werden (Stand Juli 2021), jedoch nur begrenzt, da durch die Flutung von Tagebauen auch Sulfate (Schwefelsäuresalze) weitläufig verbreitet werden, welche die Trinkwassergewinnung erschweren. Davon ist Frankfurt/Oder betroffen, dort wird das Trinkwasser aus einem Mix von Grundwasser und mit Sulfat belasteten Spreewasser gewonnen (Quellen: Wikipedia, lernhelfer.de, BUND.de, leag.de, klimareporter.de) (Mai 2022)