Eine Allergie ist eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Substanzen wie Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel. Diese Substanzen, sogenannte Allergene, werden vom Immunsystem irrtümlich als Bedrohung erkannt. Das Immunsystem reagiert darauf, indem es Antikörper produziert und Entzündungsmediatoren wie Histamin freisetzt. Dies führt zu typischen Allergiesymptomen wie Schnupfen, Hautausschlägen, Atemnot oder Schwellungen.
Die Entstehung einer Allergie ist eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Personen mit einer familiären Vorbelastung haben ein erhöhtes Risiko, Allergien zu entwickeln. Umweltbelastungen wie Luftverschmutzung können ebenfalls die Anfälligkeit steigern.
Historie von Allergien
Obwohl Allergien als modernes Phänomen erscheinen, sind sie nicht neu. Bereits in der Antike wurden allergieähnliche Symptome beschrieben. Der Begriff „Allergie“ wurde jedoch erst 1906 von dem Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet geprägt. Im 20. Jahrhundert stieg die Zahl der Allergien erheblich, insbesondere in Industrieländern.
Zunahme von Allergien in Deutschland und weltweit
Die Anzahl der von Allergien betroffenen Menschen hat in den letzten Jahrzehnten weltweit deutlich zugenommen. In Deutschland leiden etwa 30 % der Erwachsenen und 20 % der Kinder an Allergien. In Ostdeutschland wurde nach der Wiedervereinigung ein Anstieg beobachtet, da Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung und westliche Lebensstile dazu beitrugen.
Globale Studien zeigen, dass Allergien insbesondere in städtischen und industrialisierten Regionen zunehmen. Ursachen sind:
- Luftverschmutzung: Feinstaub und Stickoxide reizen die Atemwege.
- Veränderungen in der Mikrobiota: Der „Hygienehypothese“ zufolge könnten weniger Keimkontakte in der Kindheit die Entwicklung eines gesunden Immunsystems beeinträchtigen.
Allergien und Umweltverschmutzung
Ein enger Zusammenhang besteht zwischen Umweltverschmutzung und der Zunahme von Allergien. Die Braunkohleförderung und Braunkohleverstromung trägt dazu bei:
- Feinstaub: Schädigt die Atemwege und erhöht die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen.
- Schwefeldioxid: Verstärkt Entzündungsreaktionen.
Regionen mit intensiver Braunkohlenutzung zeigen höhere Raten von Atemwegserkrankungen und allergischen Reaktionen. Zudem beschleunigt der Klimawandel durch Luftverschmutzung die Pollenproduktion, was Heuschnupfen verstärken kann.
Behandlung von Allergien
Die Behandlung von Allergien erfolgt in drei Hauptformen:
- Vermeidung des Allergens: Einschränkung des Kontakts mit Allergieauslösern.
- Medikamentöse Therapie: Einsatz von Antihistaminika, Kortikosteroiden und weiteren Medikamenten.
- Hyposensibilisierung: Eine langfristige Therapie, die das Immunsystem langsam an das Allergen gewöhnt.
Wirkstoffe und ihre Herkunft
Medikamente gegen Allergien enthalten unterschiedliche Wirkstoffe:
- Antihistaminika: Blockieren die Wirkung von Histamin und lindern Symptome wie Juckreiz und Schwellungen. Beispiele: Cetirizin, Loratadin (synthetisch hergestellt).
- Kortikosteroide: Entzündungshemmende Wirkstoffe wie Prednisolon, Budesonid oder Beclometason. Diese werden teilsynthetisch hergestellt; einige wie Prednisolon basieren auf pflanzlichen Vorstufen.
- Pflanzliche Ursprünge: Kortikosteroide können aus Diosgenin synthetisiert werden, einem Stoff, der aus Yamswurzeln (z. B. Dioscorea mexicana, Dioscorea villosa) gewonnen wird.
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