Vom Torf zur Kohle
Im 19. Jahrhundert begannen Bagger, das Land zu zerschneiden. Braunkohle ersetzte den Torf – mit jeder Grube, die tiefer grub, wuchsen die Wunden in der Landschaft und im Wasser.
Etwa 903 km² Flächenfraß
903 km² verschwanden in der Erde, das entspricht einer Fläche größer als Berlin. Was einst blühte, liegt heute begraben unter Baggern, Abraumkippen und Staub.
Ca. 58 Mrd. m³ Wasser
In fast 120 Jahren wurden 58 Milliarden m³ Grundwasser abgepumpt – genug, um den Bodensee zwei Mal zu füllen. Flüsse wie die Spree leiden unter Trockenheit, Bäche veröden, und Natur, die niemals zurückkehrt, hinterlässt ihre Narben.
Renaturierung – der lange Weg zurück
Doch der Wandel beginnt: ungefähr 586 km² wurden rekultiviert. Neue Seen entstehen, Wälder wachsen, und ehemals vergessene Orte wie der Cottbuser Ostsee bieten heute Raum für Erholung und neues Leben.
Doch nicht alles heilt
Etwa 1.813,88 km² bleiben (für immer?) gesperrt – ein Bollwerk aus Verantwortung und Achtsamkeit.
– 304,90 km² im aktiven Tagebau
– 922,63 km² in Renaturierung
– 586,35 km² bereits rekultiviert
Demnach bleibt auch neu entstandene Natur unberührt – instabile Böschungen, Altlasten und die Verantwortung der Bergbauunternehmen und staatlichen Behörden lassen keine Freiheit zu. Doch Pflanzen und Tiere haben längst begonnen, sich wieder heimisch zu fühlen, neue Lebensräume zu erobern und zu gedeihen. Vielleicht auch genau deshalb, weil der Mensch auf Distanz bleiben muß.
Quellen:
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK),
Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ),
FIB e.V. – Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften,
Landesamt für Umwelt Brandenburg, Landesamt für Umwelt Sachsen