Neulich bei KIlian …

Symbolbild Wahlzettel für die Bundestagswahl 2025 (AR 10/2024)
Symbolbild Wahlzettel für die Bundestagswahl 2025 (AR 10/2024)


Wieviele Kreuze darfst du setzen, und was bewirken sie?


Ich: Am 23. Februar 2023 ist wahrscheinlich die vorgezogene Bundestagswahl – und ich habe keine Ahnung von irgendwas …

KIlian: Na, ick seh schon, dit is wieder die große Frage: „Wieviele Kreuze darf ick machen und wat bewirken die eigentlich?“.

Dit Ding mit de Direktkandidat:innen is die Erststimme. Mit der Erststimme wählste die Person, die dir im Bundestag den Rücken freihalten soll. Janz konkret geht dit um die Direktkandidat:in aus deinem Wahlkreis. Deutschland hat 299 davon, und in jedem von den Wahlkreisen wird eine Person direkt gewählt – so ne Art Lokalmatador:in. Wer die meisten Stimmen kriegt, zieht in den Bundestag ein, Ende Gelände.

Wat dit bewirkt? – Regionale Vertretung: Mit deiner Erststimme entscheideste, wer für deine Ecke in Berlin rumsitzt. Ideal wär ja, dit is jemand, der deine Themen auch janz nach vorne bringt.

– Große Parteien haben die Nase vorn: CDU/CSU und SPD kriegen hier oft die meisten Kreuze, weil die traditionell mehr Wahlkreise abstauben.

– Direktmandate und ihre Tücken: Wenn ’ne Partei mehr Direktmandate holt, als ihr laut Zweitstimmen zusteht, jibt et Überhangmandate. Damit keiner meckert, kommen dann Ausgleichsmandate für die anderen Parteien dazu. Und zack, der Bundestag wird noch voller. Platzproblem hamwa da ja schon lange.

Und de Zweitstimme is dit Entscheidende für die Parteien. Hier entscheideste, wie viele Sitze die Parteien insgesamt kriegen. Dit is sozusagen der Hauptgang, während die Erststimme eher die Beilage is. Und hier kommt’s wirklich uff die Prozente an.

Wat dit bewirkt? – Machtverhältnisse! Wenn ’ne Partei 20 % der Zweitstimmen kriegt, hatse theoretisch auch 20 % der Sitze. Natürlich nur, wenn dit mit der 5-%-Hürde klappt – sonst adee Bundestag.

Bei die 5-%-Klausel is dit wie mit’m Club-Einlass: Wer unter 5 % bleibt, kommt nich rein – außer, er schleppt drei Direktmandate an. Dann is dit wie VIP-Status.

Klartext? – Die Zweitstimme is wichtiger. Sie entscheidet, welche Partei die Mehrheit im Bundestag hat und am Ende die Regierung stellt. Die Erststimme sorgt dafür, dass dein Wahlkreis gut vertreten is. Beide Stimmen zusammenspielen lassen, is wie ’n gutes Duett – nur dit Ergebnis zählt.

Ich: Aha! Und was sind Überhang-, Ausgleichs- und Sondermandate?

KIlian: Na, dit is wieder son Thema, wo man sich denkt: „Wieso is dit so kompliziert?“ – Überhangmandate passieren, wenn ’ne Partei mehr Direktmandate abräumt, als ihr laut Zweitstimmen eigentlich zustehen. Dit is wie beim Buffet: Die Partei hat quasi zu viele Schnitzel aufm Teller – mehr als sie laut Einladung kriegen dürfte. Beispiel für Überhangmandate: Stell dir vor, ’ne Partei kriegt 30 % der Zweitstimmen, aber gewinnt 40 Wahlkreise direkt. Dann hatse 10 Sitze zu viel, weil ihr ja nur 30 % der Sitze insgesamt zustehen. Diese extra Sitze nennt man Überhangmandate.

Jetzt kommen die Ausgleichsmandate ins Spiel, weil dit ja sonst unfair wär. Andere Parteien gucken nämlich nich gern zu, wie einer sich die Taschen vollmacht. Also kriegen die anderen Parteien zusätzliche Sitze, bis die Sitzverteilung wieder zum Ergebnis der Zweitstimmen passt.
Und dann jibbet da noch die Sondermandate. Dit is eher selten, aber wenn’s passiert, dann richtig. Sondermandate entstehen, wenn Parteien durch komplizierte Berechnungen (frag die Mathe-Nerds) mehr Sitze kriegen, als sie durch Überhang- und Ausgleichsmandate bekommen hätten. Is aber bis heute nur´ n theoretisches Konstrukt im Bundestag geblieben.

Ich: Verstanden! Genau genommen sind das zwar nur zwei Kreuze auf einem Stück Papier, aber gleichzeitig auch gelebte Demokratie … Ich bin dabei!

Quellennachweis und zum Nachlesen: www.bundeswahlleiterin.deBundeszentrale für politische Bildungwww.bundestag.deBundeswahlgesetzStatista.com

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Wie funktioniert Klimagerechtigkeit wirklich?

Überschwemmtes Land mit halb im Wasser stehenden Bäumen – ein Symbol für die Auswirkungen des Klimawandels (AR 10/2024)
Ein überschwemmtes Gebiet – die Auswirkungen extremer Wetterereignisse (Symbolfoto, AR 10/2024)

Ich: Worum geht es eigentlich bei der Klimagerechtigkeit? Ich bin mir da nicht sicher.

KIlian: Klimagerechtigkeit? Dit heißt: Die Großen zahlen für den Mist, und die Kleenen kriejen endlich ne faire Chance!

Ich: Ach ja? Erzähl!

KIlian: Pass uff, Klimagerechtigkeit heißt so viel wie: Wer den Klimamist hauptsächlich verbockt hat, soll och dafür gradestehen. Dit sind vor allem die reichen Länder. Und janz wichtig: Klimaschutz soll nich die Kleenen noch mehr drangsalieren, sondern dafür sorgen, dat alle ne faire Chance kriejen – uff der Welt und vor Ort.

Ich: Hört sich gut an, und wie können wir Klimagerechtigkeit hinbekommen?

KIlian: Wie watt – weeßte nich? Mit offene Karten spielen – wenn über Klimakram entschieden wird, müssen alle mitreden dürfen, vor allem die, die’s am meisten abkriejen. Schlaue Technik einsetzen: Solar statt Kohle, fairer Handel statt Ausbeutung – dat hilft der Umwelt und den Leuten vor Ort. Hilfe von die Reichen: Dit globale Nord muss mal Butter bei die Fische tun und den Süden unterstützen. Gib Korruption keene Chance! Alles muss transparent laufen, sonst klauen sich wieder die Großen die Sahneschnitten. Dann könn sich die Leute vor Ort selber helfen, statt immer uff Almosen zu warten. Dit sorgt für gerechtere Verteilung und die Armen haben endlich auch mal wat vom Kuchen.

Aber – Wenn man’s schlampig macht, landen die Ressourcen wieder bei den Mächtigen. Und ohne Regeln könnte der Umwelt noch mehr geschadet werden, weil alle dat Meiste rausholen wollen.

Am besten: Gebt den Leuten vor Ort ne Stimme, aber mit klaren Regeln und n bisschen Kontrolle. So läuft dit rund!

Quellennachweis und zum Nachlesen: www.brookings.euwww.clingendael.orgfreepolicybriefs.orgwww.wikipedia.orgwww.ise.ac.ukwww.climate.mit.eduwww.carbonbrief.orgacademic.oup.com

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Wetter oder Klima – Wo is’n da der Unterschied?

Ich: Sind Wetter und Klima nicht dasselbe?

KIlian: „Mensch, dit is doch ganz einfach: Wetter und Klima sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe, wa? Ick erklär’s Dir mal in drei Punkten:

1. Zeitskala – Kurz und lang, dit is der Unterschied

Wetter is‘ dit, wat wir täglich draußen spüren: Sonne, Regen, Wind, Schnee – alles dabei! Heute is‘ vielleicht 20 Grad und morgen nur noch 10. Die Wetterfrösche sagen uns, wie’s in den nächsten paar Tagen wird.

Klima dagegen is‘ der langfristige Durchschnitt von dem ganzen Kram. Dit heißt, wenn wir von Klima sprechen, meinen wir, wie’s über Jahre und Jahrzehnte in ’ner Region aussieht. So’n typisch Berliner Klima? Meistens grauer Himmel und mäßige Sommer, wa?

2. Dit eine is‘ kurzfristig, dit andere langfristig

Wetter ändert sich ständig. Heute Sonne, morgen Regen. Dit kennt ihr ja.

Klima guckt sich an, wie dit Wetter sich über’n langen Zeitraum verhält. Die Wissenschaftler sagen, dass sich durch den Klimawandel die Durchschnittstemperaturen erhöhen, und dat hat Auswirkungen auf uns alle. Dit is in den Berichten von den schlauen Köpfen vom IPCC (Weltklimarat der Vereinten Nationen) zu lesen.“

Panoramablick auf Baumwipfel in der Reggio Emilia (It), Feuchtigkeit liegt in den Baumwipfeln, die durch die Sonnenstrahlen am frühen Morgen in Form von Dunst sichtbar wird (AR 09/2024)
Ein ruhiger Morgen in der Reggio Emilia (It), wo sich durch Sonneneinstrahlung ein breiter Dunst in den Baumwipfeln hält. Das Wetter heute zeigt sich von seiner schönen Seite (AR 09/2024)

3. Vorhersagen – mal genau, mal eher so Pi mal Daumen

Wettervorhersagen sagen dir, ob du morgen ’n Schirm mitnehmen sollst oder lieber ’n T-Shirt anziehst. Aber die sind oft nur für ein paar Tage genau.

Klimavorhersagen sind langfristiger. Da geht’s um Trends, ob die Winter immer wärmer werden oder wir öfter Hitzewellen kriegen, wie’s die WMO-Berichte (Berichte der World Meteorological Organization, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen) sagen.

Kurz und knapp: Wetter is‘, wat draußen gerade los is‘. Klima is‘, wat über ’n langen Zeitraum abgeht. Also beim nächsten Mal nicht verwechseln, wa?“

Ich: Danke KIlian. Wetter „kurz“ und Klima „lang“ – so kann ich es auseinanderhalten!

Quellennachweis und zum Nachlesen: www.wmo.intwww.ipc.chwww.dwd.dewww.dwd.de

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Klimawandel – wat is´ n da los?

Ich: Was ist eigentlich Klimawandel?

KIlian: „Wie, watt – weeßte nich? Dit mit’m Klimawandel, wa? Ick sachs mal so: Die Erde wird immer heißer, und schuld daran sind wir Menschen. Hauptsächlich durch dit ganze Verbrennen von Kohle, Öl und Gas pusten wir jede Menge CO₂ und Methan in die Luft. Diese Treibhausgase halten die Wärme fest, die die Erde eigentlich abstrahlen will, und deswegen wird’s immer wärmer.“

Braunkohlekraftwerk Boxberg Lausitz, Kohleverstromung in Deutschland (AR 07/2019)
Das Braunkohlekraftwerk Boxberg in der Lausitz – Ein zentraler Bestandteil der deutschen Stromerzeugung, der trotz der Diskussionen um den Klimawandel weiterhin eine bedeutende Rolle spielt (AR 07/2019)

„Wat abjeht mit den Treibhausgasen?

Na dit is klar, wa? Wir ballern jede Menge Abgase in die Atmosphäre. Seit der Industrialisierung hat sich der CO₂-Gehalt fast verdoppelt, und det spüren wir jetzt überall. Weder Sommer noch Winter sind mehr wie früher, und ständig gibt’s wat Neues – mal ’ne Hitzewelle, mal ’nen krassen Regen, der alles überschwemmt.

Und wat dit bedeutet?

Ganz einfach: Der Meeresspiegel steigt, und die Küstenstädte kriegen nasse Füße. Dit sagen die schlauen Leute vom IPCC, dem Weltklimarat der Vereinten Nationen. Und je mehr wir weiter so machen wie bisher, desto schlimmer wird’s. Is‘ also höchste Eisenbahn, dat wir uns mal Gedanken machen, wie wir weniger Dreck in die Luft blasen. Der Klimawandel is‘ echt kein Witz. Wenn wir nich‘ bald handeln, seh’n wir alt aus.“

Ich: Danke KIlian. Ich verstehe, dass ich etwas tun muß, wenn ich den fortschreitenden Klimawandel stoppen will!

Quellennachweis und zum nachlesen: www.ipcc.ch – www.wmo.int – www.science.nasa.gov – www.de-ipbes.de